
Policendarlehen
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In Zeiten von Basel III, damit verbundenen Ratings und der zunehmend restriktiveren Geldvergabepolitik der Banken wird es für den deutschen Mittelstand immer schwieriger, sich via Bankkrediten zu finanzieren. Solange die Unternehmen nicht hinreichend dafür sorgen, dass ihre finanzielle Stabilität auf gesundem Boden – sprich genügend Eigenkapital – steht, müssen sie die stark gestiegenen Bonitätsanforderungen der Banken dulden bzw. erfüllen, oder aber sie machen sich auf den Weg, Alternativen zum klassischen Bankkredit zu finden.
Diese alternativen Formen der Unternehmensfinanzierung gibt es zuhauf, allerdings werden auch sie keinem Unternehmer nachgeworfen, dazu muss er sich schon gut aufgestellt haben. Um fremdes Kapital muss man sich nämlich auch bewerben. Dazu gehört in erster Linie die umfassende schriftliche Darstellung des eigenen Unternehmenskonzeptes, neudeutsch auch Business-Plan genannt, Je umfangreicher dieser Bericht ausfällt, desto leichter fällt den neuen potentiellen Geldgebern die Bewertung Ihres Vorhabens.
Nach Angaben des ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung laut Konjunkturtest im April 2009 ist die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland im April leicht gesunken. Knapp über 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, von der restriktiven Kreditvergabe der Banken betroffen zu sein. Zwar zeigt das, dass die meisten Firmen Kredite erhalten, allerdings muss teilweise mit erheblichen Aufschlägen der Banken bei der Kreditvergabe gerechnet werden.
Dabei gibt es auch für kleinere Betriebe mehr Möglichkeiten und Spielräume in der Unternehmensfinanzierung, als nur die Kreditlinie der eigenen Hausbank.
Kredite für Selbstständige müssen nicht immer von Banken kommen. Es gibt sehr attraktive Alternativen zur Unternehmensfinanzierung, von denen wir Ihnen einige häufig in der Praxis anzutreffende nachfolgend im direkten Vergleich vorstellen wollen:
Finanzierungsform | Beschreibung | Einsatz | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|---|
Bankkredit | Ganz klassisch läuft noch immer ein Großteil der Kredite über die Hausbank. Der Bankkredit ist eine traditionelle Finanzierungsform für kleine und mittelständische Unternehmen und deckt deutschlandweit circa 80 % des Finanzierungsbedarfs ab. | wenn Fördermittel in Anspruch genommen werden können
bei langfristigen Investitionen | individuelle Finanzierungsanpassung
bei bereits länger bestehender Kundenbeziehung zur Hausbank lassen sich Zahlungsengpässe auch mal „unbürokratisch“ regeln | relativ hohe Finanzierungskosten
aufwändiger Nachweis der Liquidität und von Sicherheiten |
Factoring | Ein Unternehmen verkauft Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen gegen dessen Abnehmer an ein Factoringunternehmen, das dann die Forderungen beim Schuldner eintreibt. Der Factor zahlt sofort 80 % des Bruttorechnungsbetrages aus, die restlichen 20 %, wenn der Schuldner an den Factor zahlt. Dafür erhebt der Factor Gebühren und Zinsen. | wenn viele gewerbliche Debitoren vorhanden sind
für eine schnelle Liquidität
| bessere Finanzplanung durch sofort zur Verfügung stehende Liquidität
Entlastung des Debitorenmanagements Erhöhung der Eigenkapitalquote | hoher Zinssatz
Beeinträchtigung des Goodwill des Debitoren bei bekanntgewordenem Forderungsverkauf
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Leasing | Der Leasinggeber überlässt dem Leasing-Nehmer einen Leasing-Gegenstand über einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung. Dafür wird eine Leasinggebühr berechnet. Am Laufzeitende besteht die Möglichkeit, das Gut zum Restwert zu übernehmen oder an den Leasinggeber zurückzugeben. | bei der Finanzierung von mobilen Gütern
wenn keine kurzfristige Liquidität für den Kauf des Investitionsobjektes vorhanden | als Betriebsausgaben steuerlich voll absetzbar
Möglichkeit zur Anschaffung neuer Güter, ohne diese sofort zahlen zu müssen fest kalkulierbare Kosten
| Leasing-Raten sind regelmäßig höher als bei einem fremdfinanzierten Kauf des Investitionsguts
die monatlichen Fixkosten erhöhen sich und es entsteht eine langfristige Bindung an eine Leasinggesellschaft |
Lieferanten- kredite | Der Lieferantenkredit kommt zustande, indem der Lieferant seinem Kunden eine Frist – in der Regel zwischen 30 und 90 Tagen – einräumt, die bezogenen Waren oder Dienstleistungen zu zahlen. Auf Gewährung von Skonti wird verzichtet. Als Sicherheit dient der Eigentumsvorbehalt auf die gelieferte Ware. | Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe
wenn keine Gewährung von Skonti durch den Lieferanten stattfindet
| geringe Formalität
meistens keine Überprüfung der Kreditwürdigkeit kurzfristige Liquiditätsengpässe werden leichter überbrückt Entlastung der Bankkreditlinie | recht hoher Effektivzinssatz, da Skonti bei der Inanspruchnahme entfallen
Abhängigkeitsverhältnis
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Mezzanine | Mezzanine ist ein Erfolg versprechendes Instrument zur Verbesserung der Eigenkapitalquote, wenn die Beschaffung von Eigen- und Fremdkapital nicht möglich oder nur mit Einschränkungen verbunden ist. Unternehmen erhalten es in Form von Wandelanleiehen, Genussscheinen, typischen und atypischen stillen Beteiligungen. | wenn hohes Wachstumspotential vorhanden
bei einer sehr guten Eigenkapitalrendite | individuelle Gestaltungsmöglichkeiten der Finanzierungen
Mezzanine-Geber besitzen kein Stimm- oder Einflussnahmerecht keine bzw. geringe Kapitalverwässerung | Eigenkapital ist zeitlich befristet
Höhere Finanzierungskosten als bei normalem Fremdkapital Mindesvolumina
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Private Equity/ Beteiligungs- kapital | Private Equity ist eine Kapitalbeteiligung an einem Unternehmen. Normalerweise wird sich an kleinen und mittleren Unternehmen beteiligt, die Wachstumschancen bieten. Der Kapitalgeber profitiert im Gegenzug zu einem späteren Zeitpunkt vom wirtschaftlichen Erfolg. | bei fehlenden Sicherheiten
wenn durch die Bank kein Risikokapital zur Verfügung gestellt wird | außerordentlich hohe Renditen
variable Laufzeiten (i.d.R. zwischen 8 und 15 Jahren) flexible Investitionsmodelle | relativ großes Mitspracherecht des Investors
die Suche nach einem passenden Beteiligungspartner kann einige Zeit beanspruchen keine kurzfristige Betriebsmittelfinanzierung |
Während es gestandene Unternehmen anhand meist langjähriger Bilanzen und betriebswirtschaftlichen Auswertungen bei entsprechender Finanzlage noch relativ einfach haben, an frisches Kapital – egal ob Eigen- oder Fremdkapital – zu gelangen, sieht dies bei Unternehmensgründern ganz anders aus. So genannte Business-Angels oder Venture-Capital-Geber beteiligen sich an neu gegründeten Unternehmen nur dann, wenn sie das Chance-Risiko-Verhältnis überzeugt, das Unternehmen also einen nachhaltigen Businessplan vorlegen kann und dem Investor eine angemessene Verzinsung seines eingesetzten Kapitals bietet.
Neben privaten Geldgebern und Wagniskapitalgebern können Unternehmensgründer oftmals aber auch auf öffentliche Kapitalgeber zurückgreifen. So bieten etwa die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder die Investitionsbank Berlin (IBB) zinsgünstige Förderkredite, wobei speziell die Angebote der IBB bis zu einer Höhe von 5.000 Euro sogar einen Businessplan vorzulegen innerhalb von etwa zwei Wochen genehmigt werden können.
Eine Auswahl von Möglichkeiten und Quellen zur Gründungsfinanzierung haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt:
Venture-Capital-Gesellschaften stellen als Geldgeber eine seit Jahrzehnten verbreitete und schon als klassisch zu bezeichnende Kapitalquelle für junge bzw. neu gegründete Unternehmen dar. Der Branchenverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) unterstützt Gründer dabei mit einer Suchmaschine, welche innerhalb kürzester Zeit potenzielle Investoren für ein bestimmtes Gründungsvorhaben auswirft. Zu erreichen ist diese Suchmaschine über den oben stehenden Link zum BVK.
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